Als ich vor 3 Jahren mit dem Bulletjournaling angefangen habe, bestand mein ganzes Set-up aus solchen Wochenübersichten. Ich hatte sie im Internet bei anderen gesehen und gedacht "Aha, so wird's gemacht und nicht anders!". Doch ziemlich schnell habe ich gemerkt, dass ich mit dem Ausfüllen im Alltag gar nicht zurechtkomme und mein Bullet Journal an meine wirklichen Bedürfnisse angepasst. Heute lege ich meist eine einzelne große Box an und verwende verschiedene Symbole für meine Eintragungen.
Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass ich eine extra Übersicht für Termine benötige, die sich im besten Fall auf der selben Seite befindet.
Das gute am Bullet Journal ist ja, dass man es immer verändern kann. Was diese Woche nicht gut funktioniert hat, kann ich nächste Woche ändern. Diese Freiheit hat man in einem vorgedruckten Kalender nicht.
Ich hatte also mal wieder Lust auf Boxen, auf Ausfüllen, Tracken und ja, sogar auf Stempeln.
In dieser Spalte halte ich meine Termine fest. In einer großen Box sind mir in letzter Zeit einfach zu viele Termine verlorengegangen.
Auf diese Art habe ich den perfekten Überblick für die ganze Woche.
Diese Termine sind erster Bestandteil meiner Wochenplanung. Bevor ich den Tag plane, sehe ich mir also die Terminleiste an und plane entsprechend meinen Tag.
Gleich neben der Terminübersicht ist ein großes Feld mit vorbereiteten Bullets.
Hier notiere ich ungeordnet meine Aufgaben, die ich in dieser Woche erledigen muss und auch die Dinge, die ich machen möchte. Hier kommt es gar nicht darauf an, an welchem Tag etwas zutun ist, sondern wird erst einmal nur gesammelt.
So kann ich jeden Tag nachsehen, was ich eventuell noch tun kann oder sollte.
Habe ich diese Aufgaben in meine tägliche Planung integriert, male ich den Punkt aus und sehe damit auf den ersten Blick, was ich geplant habe und was nicht.
Eigentlich lege ich meine Tracker monatlich und nicht wie hier wöchentlich an. Aber einige Dinge, die ich nicht den ganzen Monat über verfolgen und beobachten möchte, finden auch hier ihren Platz.
Ich lege z.B. gerade wieder besonderes Augenmerk auf meine Morgen- und Abendroutinen.
Das Prinzip ist klar: habe ich etwas aus meinem Tracker an diesem Tag erfüllt, male ich ein Kästchen aus.
Ein Punkt meiner Abendroutine ist übrigens, meine Tracker auszufüllen..
Jetzt, auf der rechten Seite, wird es interessant. Damit sich meine Wochenübersicht nicht über mehrere Seiten erstreckt, habe ich den unteren Teil der Seite auf 3 aufeinander folgenden Seiten abgeschnitten und damit sogenannte "Dutch doors" erhalten. Die haben den Vorteil, dass sie kleine extra Seiten innerhalb der Doppelseite sind. Einfach und genial!
Wie man so eine Dutch Dior-Wochenübersicht anfertigt, kannst du auf meinem Instagramkanal bei meinen IG TV-Videos sehen.
Gegliedert habe ich die Dutch door in 7 kleine Boxen:
links ist eine große Box für Aufgaben und Eintragungen zum jeweiligen Tag.
Gleich darunter ist ein Wasser-Tracker, in dem ich festhalte, ob ich genug getrunken habe (unendlich wichtig für einen Migränepatienten wie mich). Pro 200 ml ein ausgemaltes Kästchen.
Rechts oben sind die Felder für das Wetter. Braucht man sicher nicht, ist aber ganz interessant.
Darunter erfasse ich meine Mahlzeiten - F für Frühstück, M für Mittagessen und A für Abendessen. Logisch.
Hinter dem Schuh trage ich die gelaufenen Schritte des Tages ein. Ein kleiner Anreiz für den inneren Schweinehund ;)
Das letzte Feld ist für wichtige E-mails, die ich an diesem Tag schreiben muss.
Zu guter Letzt befindet sich unter allen Dutch doors noch ein großes Feld für Notizen.
Dort schreibe ich mir z.B. auf, was ich nächste Woche machen möchte oder erledigen muss.
Aber auch Telefonnummern, Adressen, Gedanken und Ideen finden dort ihren Platz.
Außerdem ist das die perfekte Stelle in diesem Weekly, um einer kleinen oder großen gestalterischen Eskalation Raum zu geben. Ich habe mich hier diesmal zusammengerissen, aber wir wissen ja:
alles kann, nichts muss!
Was sind nun die Vor- und Nachteile eines solchen Weeklys?
Ein ganz klarer Vorteil ist die Übersichtlichkeit. Jede Eintragung hat ihren festen Platz und kann sofort zugeordnet werden. Verpasste Termine dürften damit auf jeden Fall der Vergangenheit angehören. Ich finde den wöchentlichen Tracker, zusätzlich zum monatlichen, auch einmal ganz spannend und bin schon neugierig darauf, wie er am Ende der Woche aussieht. Nette Spielereien, wie der Wetter-Tracker, lockern das ganze auf und uninteressant ist das ja auch nicht.
Boxen wollen ausgefüllt sein. Kennst du diesen Ehrgeiz, wenn du da ein leeres Feld vor dir hast, dass du es unbedingt ausfüllen möchtest? Ich hatte heute z.B. kein Frühstück und konnte nichts eintragen - das wird mir morgen nicht nochmal passieren ;)
Der wohl größte Nachteil liegt klar auf der Hand: es hat echt lange gedauert, diese Wochenübersicht anzulegen. Natürlich muss man nicht mit Lineal arbeiten, das hält selbstverständlich sehr auf. Wer keine Lust hat zu messen, kann mich gern nach den Maßen der einzelnen Boxen und Felder fragen, ich gebe sie sehr gern weiter.
Was ich nicht als Nachteil bezeichnen möchte, aber nicht unerwähnt bleiben sollte ist, dass man sich wirklich 5 Minuten Zeit nehmen muss, um am Abend die Tracker auszufüllen. Daraus ergibt sich aber wieder ein Vorteil, denn auf diese Art beschäftigt man sich automatisch noch einmal mit dem Tag, den Erlebnissen und den eigenen Gewohnheiten. Man muss sich lediglich daran gewöhnen.
Vielleicht probierst du so eine Wochenübersicht ja auch einmal aus und teilst deine Erfahrungen mit mir in den Kommentaren - denn auch dafür gibt es eine ganz praktische Box, gleich hier unten ;)
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Dunkler Engel (Dienstag, 11 Februar 2020 10:38)
Ich bin gerade über Instagram zu dem Artikel gekommen und muss sagen: danke! Das hat mich jetzt tatsächlich inspiriert! Ich faule Socke habe das Februar setup noch nicht mal angefangen, aber jetzt habe ich endlich eine Idee für das Setup! Vielen lieben Dank!
Franziska (Dienstag, 21 April 2020 20:25)
Hallo liebe Anne,
Ich finde deine Wochenübersicht super schön und praktisch. Ich frage mich, wie sich die Dutch Doors auf den nächsten Seiten bemerkbar machen. Wenn du auf einer nächsten Seite nun etwas malen, schreiben etc möchtest, merkst du dort nicht den „Höhen“unterschied, dass auf der einen Hälfte etwas fehlt? Ich hoffe, du weißt, was ich meine. Dies hat mich bisher immer davon abgehalten, es auszuprobieren. Ich wollte nicht meine ganzen nächsten Seiten dadurch ruinieren.
Vielleicht magst du dazu kurz etwas schreiben.
Ganz lieben Dank, dass du so ausführlich über deine Erfahrungen berichtest!