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Ein kurzer Spaß

Nach nur 14 Tagen Gemeinsamkeit erkläre ich das Zusammenleben mit meinem Notizbuch für beendet. Wie es so oft im Leben ist, habe auch ich gedacht es klappt. 

Bevor ich anfange meine Erfahrungen zu schildern, muss ich eines festhalten: 

was für mich persönlich nicht gut oder funktional ist, kann für jemand anders ganz toll sein! Geschmäcker sind verschieden und so auch die Ansprüche an das Notizbuch. 

Ich habe meine ganze Jahresplanung (abzüglich der einzelnen Monate natürlich) darin angelegt, größtenteils mit meinen verschiedenen Finelinern. Das war auch kein Problem. Kein Stift scheint oder drückt durch das Papier, das ist wohl eines der Hauptargumente für dieses Buch.

 

Als ich dann mein Monatssetup für Januar angefangen und mit Aquarellfarbe hantiert habe, fiel es mir immer schwerer, noch eine weitere Seite anzulegen. Einmal geblinzelt, schon saugt das Papier die Farbe auf. Die Farbe, die zurückbleibt, ist blass und gräulich. Und das nicht im guten Sinne.

Natürlich hat sich das Blatt gewellt, das ist ja logisch. Damit habe ich auch gerechnet. Allerdings bin ich doch davon ausgegangen, dass es sich ein bisschen wieder glättet oder zumindest bügeln lässt (so wie ich es vom Leuchtturm1917 oder Life Journal kenne). Fehlanzeige. Schon nachdem ich 3 Seiten bemalt hatte, sperrte das Buch weit auseinander, wenn ich es nicht mit dem Gummiband verschlossen hatte. 

Wie man in meinen Videos auf Instagram sehen kann, habe ich nicht Unmengen an Wasser benutzt. Nur so viel, wie ich es schon vorher in anderen Büchern gemacht habe. Wenn ich meinen Monat Januar durchblättere, erinnert mich das ein bisschen an ein Kinderbuch mit Pappseiten. Es ist kein Vergnügen mehr, die letzten Seiten zu durchstöbern - was sonst zu  meinen Leidenschaften gehört. 

 

Das Papier ist nicht glatt, das habe ich in meiner Review bereits geschrieben. Ob ich mir meine Stifte nun alle ruiniert hätte, werden wir wohl nie erfahren, aber schlimm fand ich, dass meine schwarzen Brush pens, die ich immer schon benutze, maximal als Dunkelgrau auf dem Papier erschienen. Jedes Wort, das ich mit einem schwarzen Stift gelettert habe, musste ich mit einem Fineliner nach- und ausmalen. Dafür ist mir meine Zeit wirklich zu schade...

 

Thema Instagram: ja, es ist zum Augenrollen, aber das Buch ist nicht fotogen. Zumindest nicht, wenn man mit Aquarellfarbe darin gearbeitet hat. Selbst mit Klammern (die ich hektisch fast 2 Stunden suchen musste, bis mein Licht weg war) oben, unten, links, rechts und dazwischen, sieht man ganz deutlich, wie sich auf den Seiten Beulen, Dellen und Wellen bilden. Außerdem ist es mir auf keinem Foto gelungen, den grauen Schleier so richtig wegzubekommen. Von den Videos ganz zu schweigen. 

 

Seit einer Woche bin ich im Dauerstress. Total unorganisiert und planlos. Warum? Weil ich mich geekelt habe, die bemalten Seiten anzufassen. Es fühlt sich an wie Sandpapier und macht mir Gänsehaut. Eintragungen zu machen, war mir unmöglich. Brrr, ich darf gar nicht daran denken :D

 

ICH möchte es nicht mehr. Blöd, dass ich die ganze Planung noch einmal von vorn beginnen muss, aber es nützt mir ja nichts, wenn ich ein BuJo habe, in das ich nicht reinsehen oder schreiben möchte. 

Warum ich überhaupt von dem Altbewährten zu dem A&O gewechselt habe? Das Buch war das Weihnachtsgeschenk von meinem Freund - der es wegen des Covers ausgesucht hat. "Beurteile ein Buch niemals nach seinem Einband" heißt es doch. Tja... Die Cover von A&O sind wirklich wunderschön, das muss man sagen!

 

ABER: 

Ich könnte mir vorstellen, dass es sich für minimalistische Bullet Journalisten, die nur mit Finelinern arbeiten, gut eignen kann. Auch Guachefarbe müsste gut gehen. Oder man nutzt es als Sketchbook. 

Letztendlich muss es jeder selber wissen und sich sein eigenes Bild machen. Ich habe schon oft gelesen, dass die Bücher ganz toll sind, genauso oft aber auch dass sie es nicht sind. 

Ich bin jedenfalls erleichtert, dass dieser Spuk für mich vorbei ist und bin um eine Erfahrung reicher. Sowas ist mir in den letzten 3 Jahren auch noch nie passiert. Ein Pen Test ist also auch nicht das A und O...manchmal zeigt es erst die regelmäßige Benutzung.

 

Habt eure Notizbücher lieb!

...und wenn nicht, geht ruhigen Gewissens zu dem zurück das ihr lieb habt ;)